Wettbewerb zur Auszeichnung ideeller Förderkonzepte im Rahmen des Deutschlandstipendiums
Das Deutschlandstipendium hat vielerorts eine neue Stipendienkultur etabliert: Die Hochschulen haben im Jahr 2012 bundesweit knapp 14.000 Stipendien vergeben, die gemeinsam aus öffentlichen und privaten Mitteln finanziert werden. Damit hat sich die Anzahl der Deutschlandstipendien binnen eines Jahres um das Zweieinhalbfache erhöht. Der Beitrag von Unternehmen, Stiftungen und Privatpersonen für das Deutschlandstipendium lag allein 2012 bei über 13 Millionen Euro. Viele Stipendiatinnen und Stipendiaten profitieren zusätzlich von ideellen Fördermaßnahmen, etwa in Form von Workshops, Seminaren oder Mentoring-Programmen.
Mit dem im Jahr 2013 ausgerufenen Wettbewerb hat der Stifterverband diese Entwicklung weiter befördert und die besten Beispiele für ideelle Fördermaßnahmen identifiziert. Bewertet wurden Konzepte und Formate der ideellen Förderung von Stipendiaten, beispielsweise in begleitenden Projekten, Seminaren, Workshops, Mentoring-Programmen oder Netzwerkveranstaltungen. Diese Konzepte mussten zumindest in Teilen schon praktisch umgesetzt worden sein. Es wurden sowohl hochschuleigene Programme als auch gemeinsam mit Förderern durchgeführte Angebote, wie zum Beispiel Vernetzungskonzepte, bewertet. Auf diese Weise hat der Wettbewerb innovativen Ideen und Beispielen guter Praxis ein Forum gegeben.
Drei Initiativen wurden auf der vom Bundesministerium für Bildung und Forschung, der Hochschulrektorenkonferenz und dem Stifterverband durchgeführten Jahresveranstaltung zum Deutschlandstipendium in Berlin am 29. Mai 2013 als Gesamtsieger des Wettbewerbes "Die Besten begleiten" ausgezeichnet. Zur Weiterentwicklung der prämierten Formate erhielten die Sieger ein Preisgeld von jeweils 10.000 Euro.
Vernetzung mit der Bürgergesellschaft
Mit Engagement, Idealismus und Mut zur Veränderung entwickeln Deutschlandstipendiaten an der Goethe-Universität Frankfurt Projekte, die der gesamten Region zugutekommen: von einer öffentlichen Vortragsreihe zum Thema Liebe über ein Mentoringprogramm für Abiturienten bis hin zum Mehrgenerationen-Wohnkonzept. Im Rahmen eines Mentoring-Programms stehen ihnen dabei erfahrene Personen aus Wirtschaft, Kultur, Bildung und Kirche zur Seite. Lecture-Abende, Patenschaften mit Spendern und weitere Events runden das ideelle Begleitprogramm ab und tragen zur Vernetzung der Stiftungsuniversität mit der Bürgergesellschaft bei. Prof. Dr. Werner Müller-Esterl, Präsident der Johann Wolfgang Goethe-Universität in Frankfurt am Main: "Unsere Stipendiaten werden nicht nur in ihrer Begabung gefördert, sondern nutzen diese auch, um zukunftsweisende Ideen zu entwickeln und sich dabei aktiv in die Stadtgesellschaft einzubringen."
Deutschlandstipendium-Themenklassen
Die Humboldt-Universität zu Berlin (HU) hat das Förderformat Deutschlandstipendium-Themenklassen entwickelt. Geforscht wird hier interdisziplinär: 12 bis 15 Bachelor- oder Masterstudierende verschiedener Fachrichtungen arbeiten für ein Jahr gemeinsam in einem Themenfeld und präsentieren ihre Forschungsergebnisse in drei Veranstaltungen. Mit den Themenklassen baut die HU die Förderung für Bachelor- und Masterstudierende weiter aus; Förderern ermöglicht sie, Engagement mit thematischer Schwerpunktsetzung zu verbinden. Jan-Hendrik Olbertz, Präsident der Humboldt-Universität zu Berlin: "Auf unser neu entwickeltes Format sind wir besonders stolz. Die Förderung und Vernetzung des exzellenten Nachwuchses in thematisch fokussierten Klassen stellt die Entfaltung aller Potenziale in den Mittelpunkt."
Die Förderer von morgen fördern
Akademische Nachwuchstalente für die Region begeistern – das leistet das Deutschlandstipendium in Ostwestfalen-Lippe. Die zum Studienfonds OWL zusammengeschlossenen Hochschulen gestalten die neue Stipendienkultur durch ihr ideelles Förderprogramm aktiv mit. Netzwerktreffen, Workshops, Bewerbungstrainings, Business-Knigge-Seminare, Messebesuche und Unternehmensbesichtigungen fördern Stipendiatinnen und Stipendiaten auch außerhalb ihres Curriculums. Kamingespräche mit Persönlichkeiten aus der Region, Museumsbesuche und Freizeitausflüge ermöglichen den Studierenden und ihren Förderern zusätzliche interessante Begegnungen. Ein Gewinn für die ganze Region. Katja Urhahne, Geschäftsführerin Stiftung Studienfonds OWL: "Die Qualität der durch das Deutschlandstipendium angeregten Stipendienkultur liegt neben der finanziellen Unterstützung vor allem in der ideellen Förderung."
Im Finale standen außerdem die FH Aachen, die TU Dresden, die Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf sowie ein Hochschulkonsortium um die Jade Hochschule. Volker Meyer-Guckel, stellvertretender Generalsekretär des Stifterverbandes, lobte in seiner Preisrede die zahlreichen guten und sehr guten Wettbewerbsbeiträge: "Gut ausgestaltete Deutschlandstipendien eröffnen jungen Menschen unbezahlbare Möglichkeiten: sich mit Gleichgesinnten auszutauschen, dabei auch frühzeitig Kontakte zu potenziellen Arbeitgebern zu knüpfen und über den Tellerrand des Fachstudiums hinauszublicken. Ideelle Förderkonzepte schaffen damit einen Mehrwert, der für Stipendiaten ebenso wichtig ist, wie die finanzielle Unterstützung." Er äußerte die Hoffnung, dass "diese Art der Förderung das Deutschlandstipendium künftig an allen Hochschulen begleitet".
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